Mary's Meals in Haiti: Überblick über die Situation

Back to all stories | Posted on 27/03/24 in News

In den vergangene Wochen haben sich in Haiti weit verbreitete zivile Unruhen verschärft und die Hauptstadt Port-au-Prince erfasst, was zu Tod, Vertreibung und einem rapiden Anstieg des Hungers geführt hat. Die chaotische Gewalt hat viele Schulen und Unternehmen zur Schließung gezwungen und tausende von Menschen dazu veranlasst, ihre Häuser auf der Suche nach Sicherheit zu verlassen. Diese Unsicherheit beeinträchtigt weiterhin den Zugang zu Märkten, was sich negativ auf die Lebensgrundlagen der Menschen und den Zugang zu Nahrungsmitteln auswirkt. Ein aktueller Bericht schätzt, dass 4,97 Millionen der 11,7 Millionen Einwohner Haitis derzeit akut von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen sind, und basierend auf IPC-Prognosen warnt die UNO davor, dass 1,4 Millionen Haitianer „einen Schritt vor der Hungersnot“ stehen.

Unter normalen Umständen versorgt Mary's Meals an jedem Schultag mehr als 175.000 Kinder mit Schulmahlzeiten und arbeitet dabei mit drei Partnerorganisationen zusammen - Caritas Hinche, Summits Education und dem Bureau de Nutrition et Développement (BND). Unsere Mahlzeiten werden an Kinder in den Departements West und Centre in Haiti ausgegeben. Angesichts der aktuellen Gewalt mussten viele Schulen im Departement West aufgrund des ausgerufenen Ausnahmezustands geschlossen werden. In beiden Gebieten findet in 68 % der Schulen, in denen unsere Mahlzeiten normalerweise ausgegeben werden, derzeit die Verpflegung statt. Die Lage ist unbeständig und unterliegt ständigen Veränderungen, aber unsere Partner vor Ort arbeiten unermüdlich daran, dass unser Programm so weit wie möglich fortgesetzt werden kann. Einer unserer Partner (BND) musste sein Büro in Port-au-Prince schließen, wobei das Personal aus Sicherheitsgründen remote arbeitet.

Die Beschaffung von Lebensmitteln ist derzeit eine große Herausforderung, die durch Straßensperren und Störungen im Hafen der Hauptstadt noch verschärft wird. Haiti ist in hohem Maße von Lebensmittelimporten abhängig, sodass begrenzte Importe im Land verheerende Folgen haben. Zwei unserer Partner verfügen über genügend Vorräte, um die Schulspeisung bis Ende April aufrechtzuerhalten, während der andere Partner in den kommenden Tagen mit einem Engpass rechnet, es sei denn, die Versorgungswege öffnen sich wieder. Wir stehen in engem Kontakt mit allen Partnern und beobachten die Situation weiter.