Samukar aus Liberia liebt seinen Naturwissenschaftsunterricht, aber was er an der Schule am meisten mag, ist Mary’s Meals.

Back to all stories | Posted on 10/02/18 in Leben in Liberia

Samukar’s Mutter ist so arm, dass sie darum kämpfen musste, all ihre sieben Kinder ernähren zu können. Samukar und sein älterer Bruder, Cash, zogen zu ihrer betagten Großmutter, um die Last zu verringern. 

Obwohl das Leben im Haus der Großmutter für den 13-jährigen Samukar ein wenig besser ist, gibt es noch viele Herausforderungen. 

“Es gibt viele Menschen im Haus,” erklärt er. “Mein Onkel, seine Frau, sein Sohn, mein großer Bruder.” 

Wie viele Familien in Liberia haben sie ein kleines Stück Ackerland, auf dem sie Maniok zum Essen anbauen – aber es gibt viele Mägen zu füllen und es gibt kaum genug Essen um klarzukommen. 

Glücklicherweise weiß Samukar, dass er sich darauf verlassen kann, dass Mary’s Meals ihn an jedem Schultag mit einer nahrhaften Mahlzeit versorgt. Ohne das könnte er vermutlich nicht mit seinem Unterricht so gut vorankommen. 

“Mary’s Meals schmeckt süß”, sagt er. “Wenn ich es gegessen habe, habe ich mehr Kraft, meine Notizen zu lesen.”
 
Samukar steht jeden Morgen früh auf, um das Haus zu wischen, Feuer zu machen und Wasser zu kochen, bevor er sich wäscht und umzieht. Dann geht er, meist mit leerem Magen, zur Schule. 

“Ich bekomme kein Frühstück, deshalb bin ich hungrig, wenn ich in die Schule komme,” sagt er. “Manchmal kann ich, wenn ich hungrig bin, keine Notizen machen, aber wenn ich eine Mahlzeit bekomme, ist es anders. Und manchmal habe ich sogar noch etwas im Magen, wenn ich nach Hause gehe und auf die Farm gehe. Wenn Mary’s Meals entscheiden würde, uns zu verlassen, würde ich mich schlecht fühlen, weil es mir so sehr hilft.”

In Liberia gehen erschreckende 62% aller Kinder im Grundschulalter nicht zur Schule, was einer der höchsten Anteile in der Welt ist. Aber Samukar genießt seinen Unterricht und begreift die Wichtigkeit der Bildung. 

“Manche von meinen Freunden im Dorf gehen nicht zur Schule, und das ist keine gute Idee,” sagt er. “Meine Botschaft an meine Freunde, die nicht zur Schule gehen, wäre, ihnen zu sagen, dass sie zurückkommen sollen, weil Bildung gut ist. Sie gibt dir Wissen und macht dich schlau.”
 
Für Samukar und seine Klassenkameraden ist Mary’s Meals eine zusätzliche Motivation. Die nahrhafte Mahlzeit füllt seinen leeren Magen und hilft ihm, während des Unterrichts aufmerksam zu sein, seine Hausaufgaben zu erledigen und noch Energie zum Spielen übrig zu haben. 

“Ich kann meine Prüfungen bestehen, weil das Essen mir hilft,” sagt er. “Es gibt mir Kraft. Naturwissenschaft ist eines der Fächer, die ich mag. Wenn ich groß bin, möchte ich Wissenschaftler werden. Ich liebe die Arbeit eines Wissenschaftlers.” 

Nach der Schule hilft Samukar auf der Farm seiner Großmutter aus und erledigt seine Hausaufgaben, bevor er mit seinem Freund Lawrence Fußball spielen geht. 

“Ich spiele die Nummer 7, weil ich schnell bin,” sagt er. “Mein Lieblingsteam ist Chelsea.” 

Samukar ist nur eines von mehr als 126 000 verwundbaren Kindern in ganz Liberia, die momentan Mary’s Meals in der Schule erhalten.