
Welthungertag
Verlieren wir den Kampf gegen den Hunger?
Der Welthungertag wurde 2011 ins Leben gerufen, um auf die weltweite Ernährungskrise aufmerksam zu machen und Maßnahmen anzustoßen, die eine Welt ohne Hunger möglich machen sollen. Doch wie weit sind wir tatsächlich auf dem Weg zu diesem gemeinsamen Ziel gekommen?
Erschreckenderweise nimmt der weltweite Hunger weiter zu und das, obwohl global gesehen genug Nahrung vorhanden wäre. Im Jahr 2024 stiegen akute Ernährungskrisen und Mangelernährung bei Kindern bereits das sechste Jahr in Folge an. Mehr als 295 Millionen Menschen in über 50 Ländern sind davon betroffen und das, obwohl das Ziel „Kein Hunger bis 2030“ nur noch wenige Jahre entfernt liegt. (1)
Diese Zahlen sind alarmierend und dennoch vermitteln sie nur einen vagen Eindruck vom täglichen Überlebenskampf der Menschen, die von Hunger und akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen sind. Das ehrgeizige 2030-Ziel, das einst Hoffnung und Zuversicht weckte, gilt inzwischen allgemein als unerreichbar. Angesichts dieser Realität ist es verständlich, dass viele an der Möglichkeit einer hungerfreien Welt zweifeln.
Und dennoch: Trotz des allgegenwärtigen Hungers in vielen Regionen der Welt darf die tiefgreifende Wirkung unseres Schulspeisungsprogramms nicht übersehen werden. Im Gegenteil, sie verdient besondere Beachtung.
Als wir im vergangenen Jahr damit begannen, in Mosambik, dem jüngsten Land in unserem Programm, Schulmahlzeiten bereitzustellen, gaben 93 % der Kinder an, sich täglich hungrig zu fühlen. Nachdem sie ab 2024 regelmäßig eine Mahlzeit durch Mary’s Meals erhielten, sagten 92 % von ihnen, sie müssten sich in der Schule keine Sorgen mehr um Hunger machen.
Auch aus Kenia, Liberia und Malawi liegen beeindruckende Ergebnisse vor: 100 % der Lehrkräfte berichteten im Jahr 2024 von positiven Auswirkungen des Programms auf die Qualität des Unterrichts – etwa bei Anwesenheit, Konzentration, Beteiligung, Lernerfolg, Prüfungsleistungen sowie weniger Krankheiten und Fehlzeiten.
In einer weiteren Studie aus 2024, die Kenia, Liberia, Malawi und Sambia einbezog, gaben zunächst nur 35 % der Kinder an, sich gut konzentrieren zu können. Nach der Mahlzeit stieg dieser Wert auf beeindruckende 98 %.
Ein bewegendes Beispiel ist der 13-jährige Desire aus Malawi, der seit Kurzem Schulmahlzeiten durch Mary’s Meals erhält:

„Essen zu finden ist schwer. Oft gehe ich hungrig schlafen. Wenn ich nichts esse, fühle ich mich schwach und habe Schmerzen im Körper. Als es noch kein Essen in der Schule gab, zitterte ich so sehr vor Erschöpfung, dass ich kaum den Stift halten konnte. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Manchmal musste ich die Schule verlassen, um irgendwo Nahrung zu suchen.“
Clare Nolan, Leiterin der Programm-Entwicklung bei Mary’s Meals, betont:
„Die Stärke und Glaubwürdigkeit unseres Programms beruht auf dem Engagement der lokalen Gemeinschaften. Die Freiwilligen vor Ort, mit denen wir zusammenarbeiten, sind selbst oft von Armut betroffen – durch Konflikte, Klimawandel oder wirtschaftliche Unsicherheit. Und doch setzen sie sich mit unermüdlicher Energie dafür ein, dass ihre Kinder täglich eine Mahlzeit in der Schule erhalten.
(1) Global Report on Food Crises 2025: https://www.fsinplatform.org/report/global-report-food-crises-2025/#nutrition[impact] is that I did not register even a single child who got sick through the school year. I have also noticed that children can stay more in school even after classes, playing.”
(2) Official List of SDG 4 Indicators October 2023
(3) Sustainable Financing Incentive for School Health and Nutrition, 2023
(4) Official List of SDG 4 Indicators October 2023